Artikel zur Ausstellungseröffnung im Lokalkompass.
© Horst Pannenbeckers
Ich begrüße Sie heute sehr herzlich zur Eröffnung der Ausstellung mit dem Thema „Jahreszeiten“.
Wie Sie vielleicht schon einmal gehört haben gebe ich der Gruppe Spektrum seit inzwischen zwölf Jahren einmal im Jahr eine schwierige Aufgabe, an der sich die Mitglieder der Gruppe abarbeiten sollen, können oder dürfen.
Nach
2007 Reflektion
2007 Leidenschaft
2007 Rheines Wasser
2008 Entfalten
2009 Schwergewicht
2010 Die Farbe rot
2012 einfach glänzend
2011 ganz entspannt
2014 Balance
2015 Aus der Nähe betrachtet
2016 wo viel Licht ist
habe ich für das Jahr 2016 /17 „Jahreszeiten“ zum Thema gewählt.
Wie immer habe ich vorher gründlich geprüft, ob das Thema auch allen Mitgliedern der Gruppe liegen würde, ob es nicht zu einfach oder zu schwer wäre. Habe es hin- und her überlegt, immer wieder abgewogen, im Herzen bewegt, das für und wider gegeneinandergestellt.
Wie eigentlich jedes Jahr habe ich auch diesmal bei der Nennung des Themas wieder begeisterte Reaktionen erfahren.
„Dieses Thema ist noch besser als die Vorherigen“ war der allgemeine Tenor.
Da kann man sich wirklich mal etwas vorstellen Da stürze ich mich gleich drauf, ich fange sofort an.
Gesagt, getan, so ist es nicht weiter verwunderlich, dass das letzte Bild der Ausstellung schon am vergangenen Donnerstagabend bei uns zuhause angeliefert
wurde.
Bei einer derart positiven Reaktion auf meinen Vorschlag, kamen mir auch gleich eine ganze Menge Bilder vor Augen, wie das Thema wohl umgesetzt werden würde.
So schwebte eine der junge Frau, wie von Botticelli gemalt, eine Flora, mit einem Blumenkranz im Haar, eine halbdurchsichtige Seidenbluse, aus der ein zart knospender Busen hervorlugt, mit einem Füllhorn voller Blüten die sie über das Land streut durch meine vorgestellten Bildwelten.
Der Sommer war angefüllt mit Bildern von Menschen, die in Eisdielen entspannt Eis schlecken, mit „Pack die Badehose ein“- Wannsee Badeszenen wie von Zille gemalt, Gummi-Boot paddelnden Menschen, Kühen auf saftiger Weide, Windsurfern, und Besuchern von Biergärten.
Für den Herbst entstanden vor meinen Augen bunte herumfliegende Blätter, Kastanienmännchen, Kartoffelfeuer, Treibjagden, tote Hasen und Fasane, abgeerntete Stoppelfelder, Drachen steigen lassen Garten aufräumen, Sträucher zurückschneiden, Winterreifen aufziehen, Alles, was man so im Herbst macht..
Auch der Winter kam nicht zu kurz, zuvorderst kamen mir die Bilder der Malerfamilie Breughel in den Sinn, Schlittschuh laufende Menschen, Kinder die auf einem Schlitten sitzend über das Eis gezogen werden, Eishockeyspieler, eine Eisprinzessin die Pirouetten dreht, Kinder die einen Schneemann bauen, eine Schneeballschlacht , frierende Menschen, eine Fahrt in einem Skilift, Snowboarder, Skifahrer, Hüttengaudi, Jagatee, heiße Maronen, Glühwein-Stände, Weihnachtsmarkt, Tannenbaum schmücken, kurzum alles was einen Winter ausmacht.
Wenn Sie die Ausstellung bereits gesehen haben bzw. wenn sie jetzt gleich die Ausstellung sehen werden, werden sie feststellen, das all dieses nicht berücksichtigt wurde was ich mir da vorgestellt habe.
Allerdings, Mieke Sieber hat den Frühjahrputz festgehalten ebenso wie die Mühen eines Gartenbesitzers der im Herbst die Blätter zusammen fegen muss.
Einen Bezug zu Moers hat sie mit dem verschneiten Moerser Schloß auch noch hergestellt, obwohl dieses in den letzten Jahren ein eher seltener Anblick war und sie sich den Schnee beim Malen dazu fantasieren musste.
Die Mehrzahl der Jahreszeitenbilder sind natürlich Landschaften geworden, lichtdurchflutete Wälder, mit herbstlicher Farbexplosion sind von Karola Brück beigesteuert.
Die verliebten Schwäne von Horst Pannenbeckers deuten wohl auf den Lenz hin, Der ausgehöhlte Kürbis von ihm, auch schon letzten Mittwoch fertig geworden ist ganz klar Herbst. Sie werden es wohl erst bei ganz genauem hinsehen erkennen, Horst Pannenbeckers malt seine Bilder mit fast durchsichtiger Farbe. Erst ein Übereinanderschichten von zahllosen Farbschichten ergibt den gewünschten Erfolg.
Petra Krülls hat die Jahreszeiten- Landschaften übereinander gestapelt. Jede für sich winzig klein, aber mit dem jeweils typischen Himmel. Außerdem, eine tief verschneite Winterlandschaft, man hört fast schon die Wölfe heulen.
Von Elke Dumitru sind eine vernebelte Niederrhein Landschaft mit freundlichen Kühen, und wenn Sie hier vorne an der Treppe sind, die Modefigurinen mit den jahreszeitlich typischen Bekleidungen vom Wintermantel bis zum Badeanzug.
Beate Monden, erst seit kurzem in der Gruppe hat in Aquarelltechnik frischen Rhabarber und eine Winterlandschaft mit Skifahrer beigesteuert.
Die Vögel, die zu verschiedenen Jahreszeiten zu sehen sind, hat Bertha Trompetter gemalt. Ich bin zwar nicht so ganz sicher, aber ich meine, es sind Rotkehlchen, Distelfink und Grünling.
Ein Blick in einen Baumtunnel, frühlingsgrüne Allee kommt von Christina Rübel, die erstmals an einer unserer Ausstellungen teilnimmt.
Blühende Obstbäume, Krokusse und Lämmer, so zeigt Gabi Schweer uns den Frühling, eine etwas neblige Landschaft deutet auf den Herbst, richtig kalt ist es auf ihrem Winter Bild, eine Einkehr im Strandpavillon, ich glaube, es ist „paal 17“ an der Holländischen Nordsee erinnert an einen regnerischen Sommertag.
Große Strohrollen wurden von Helga Henneberger in Aquarell gemalt, ein ganz klar abgeernteter Getreideacker, ein Übergang vom Sommer in den Herbst.
Von Silvia Bernhardi sind die vorwitzigen Waschbärenkinder die aus einer Baumhöhle heraus gucken sowie das freche Meerschweinen, das übrigens unserem „Alfredchen“ , das wir einmal hatten, total ähnlich sieht, dass sich die Gänseblümchen einverleibt.
Einen wunderschönen alten Olivenhain mit besonders schön knorrigen, verwundenen, man könnte auch sagen verwunschenen Bäumen hat uns Irmgard Sczimarowsky gemalt, ebenso wie die tief verschneite Hütte in bergiger Winterlandschaft.
Von Gerda Frank, sind die beiden Bilder Winterdorf und Herbstdorf, erstaunlich, wie das gleiche Motiv durch die Kombination unterschiedlicher Farben zueinander verschieden aussehen kann..
Frühling- Sommer- Herbst- und Winter Blumen präsentiert uns Hanni Gnoyke, ebenso zwei Landschaftsbilder auf denen mehrere Jahreszeiten gleichzeitig vertreten sind.
Einen Frauenkopf mit herbstlichem Haarschmuck sowie einen Blick auf in der Hitze flirrende silbrig glänzende Oliven- Bäume hat Heike Berg gemalt.
Von Inge Thummes sind vier Köpfe, die in ihrer Farbigkeit stellvertretend für Frühling, Sommer, Herbst und Winter stehen
Gisela Wasielewski lässt einen Obstzweig erblühen, einen Herbstwald leuchten, Paddelboote liegen zu einer sommerlichen Tour auf dem Wasser bereit. Ein Hobby, welchem sie mit Ihrem Mann Jochen immer noch gerne nachgeht.
Von Angelika Niehaus ist der große Baum in dessen Krone alle vier Jahreszeiten gleichzeitig festgehalten sind.
Daneben hat Marianne Reiss die Blütenpracht eines sommerlichen Gartens festgehalten.
Von Sigrid Kiefer zu sehen ist eine eisige Winterlandschaft, ein glühendes des Herbstblatt, sowie ein Sommergarten mit einladenden Gartenstühlen.
Das letzte Bild das ich Ihnen schildern will ist von Brigitte Busz, der lodernde Herbstwald hat mir so gut gefallen, dass der nun auf unsere auf unserem Plakat zu sehen ist.
Eröffnungsrede als pdf-Datei.